Stilrichtung Tendoryu Aikido

osensei 1Der Ursprung

Morihei Ueshiba (1883-1969) entwickelte aus alten japanischen Kampfkünsten (Jiu-Jitsu, Ken-Jitsu) ein völlig neues System der gewaltlosen Selbstverteidigung: Aikido. Aikido ist ein Weg (do) zur Harmonisierung (ai) des Körpers mit der geistigen Kraft (ki). Laut Ueshiba-Sensei bedeutet Unbesiegbarkeit die völlige Freiheit von allen fixierenden Gedanken und damit den Weg zum eigenen Selbst.

Nach dem Tode des Gründers wurde sein Werk weiterentwickelt und es bildeten sich nachfolgend verschiedene Stilarten heraus. Eine dieser Stilarten ist das Tendoryu.

Tendoryu

Kenji Shimizu, geb. 1940 in Fukuoka/Japan, war in seiner Jugend bereits ein ausgezeichneter Judokämpfer und trug den 4. Dan, als er 1963 zum Aikido überwechselte. Er wurde einer der letzten persönlichen Schüler von Ueshiba-Sensei. Nach dessen Tod gründete er als 7. Dan Aikido in Tokyo eine eigene Schule unter dem Namen Tendoryu (ten: Himmel, do: Weg, ryu: Schule). Im Jahr 1991 erhielt er den 8. Dan Aikido von der japanischen Budo-Föderation und ist damit einer der höchstgraduierten Aikidolehrer der Welt. Seit 1978 hält Shimizu-Sensei regelmässig in Deutschland und anderen europäischen Ländern Lehrgänge ab. 1993 wurde offiziell der Tendoryu-Aikido-Verband Deutschland (tad e.V.) gegründet der als Deutscher Bundesverband bis 2011 im Dienst war – bis er ab 2010 vom Weltverband Tendo World Aikido (NPO, Non-Profit-Organisation) mit Sitz in Japan abgelöst wurde.

Shimizu SenseiDamit kann das Tendokan (Tendo Honbu Dojo) in Tokyo bereits auf sein vierzigjähriges Jubiläum zurückblicken. Seit mehr als 30 Jahren kommt Shimzu-Sensei mehrmals jährlich nach Deutschland und andere Länder. Inzwischen wird er von seinen Sohn, Kenta Shimzu (Waka-Sensei), tatkräftig in seiner Lehrtätigkeit unterstützt.

Die Techniken im Tendoryu zeichnen sich durch große, klare Bewegungen aus und überzeugt durch Natürlichkeit und harmonischen Bewegungsfluß. Auf die geistige Entwicklung wird neben der körperlichen Betätigung großer Nachdruck gelegt.

Nicht nur um das Üben der Selbstverteidigung geht es, sondern um Vervollkommnung. Daher spricht man auch von Budosport – als Abgrenzung gegenüber rein körperlichem Zeitvertreib. So übt man vor allem partnerweise um „ein eckiges Ding rund zu machen“ – letztendlich arbeitet man dabei an sich selbst. Aus einer soliden Basis von Grundformen (Kihon) entwickeln sich eine Vielzahl möglicher Varianten (Henka waza) – aber auch die Erkenntnis, dass man, um Fortschritte zu erzielen, der Sache auf dem Grund – also in die Tiefe gehen muss, nicht in die Breite.

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